Dirigentenkurs 19/21 - Ein Bericht von Gerhard Harder

Dirigentenkurs 19/21 - Ein Bericht von Gerhard Harder

Der siebte Grundkurs für Dirigenten war ein Kurs voller Besonderheiten. Der Kurs war von vorne bis hinten durchgeplant und sollte ähnlich ablaufen, wie es sich die Jahre zuvor bewährt hatte. Es gab allerdings eine Neuerung: Die Teilnehmerzahl war zum ersten Mal auf 16 Personen erhöht worden.

Es war das Ziel der Lehrer und aller Beteiligten, uns Kursteilnehmern zu Musikteam-, Chor- oder Orchesterleitern auszubilden, die in der Lage sind, den Musik-Dienst in den jeweiligen Gemeinden musikalisch und geistlich verantwortungsvoll auszuüben. Die zwölf Unterrichts- bzw. Prüfungswochenenden waren uns im Vorfeld mitgeteilt worden, sodass wir uns alle Termine freihalten konnten, um möglichst nichts zu verpassen.

Der Kurs begann am Freitag den 15.11.2019. Jeder Kursteilnehmer (14 Brüder und zwei Schwestern) durfte sich kurz vorstellen und jeweils ein Lied singen, dirigieren (besser gesagt, es versuchen) und etwas auf den Instrumenten vorspielen, die er beherrscht. Die Lehrer sahen bzw. hörten sich unser Elend an und machten sich erste Notizen, wo sie bei uns den Hebel ansetzen müssten, um mit uns das Ziel des Kurses erreichen zu können. 

Am darauffolgenden Samstag starteten dann die ersten Unterrichtseinheiten. Für das Fach Musiktheorie wurden wir in zwei Gruppen geteilt. Die Fächer Bibellehre, Chortheorie und Partitur-Analyse fanden für uns alle gemeinsam statt. In den Fächern Dirigat, Chorpraktisches Klavierspiel, Stimmbildung und Blattsingen wurden wir einzeln oder zu zweit unterrichtet. Die hohen Ansprüche der Lehrer wurden uns von Anfang an deutlich gemacht. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie „mir der Kopf qualmte“, als ich von dem ersten Wochenende nach Hause kam. Dabei mischte sich das Gefühl meiner Unfähigkeit mit einem gewissen Ehrgeiz, dazuzulernen und in dem Kurs alles geben zu wollen. Wir wurden während des gesamten Kurses aber nie unter Druck gesetzt. Der Umgang mit uns war immer erstaunlich verständnis- und liebevoll, selbst wenn man sich an manchen Wochenenden äußerst miserabel vorbereitet fühlte. Ich denke, ich spreche hier im Namen aller Teilnehmer. 

Die drei darauffolgenden Wochenenden liefen ähnlich, aber mit einem entscheidenden Unterschied ab: Wir hatten am Freitag das Fach Chorpraxis. Dazu war ein großer Chor eingeladen, mit dem zuerst die Lehrer begannen, unsere späteren Prüfungslieder einzustudieren. 

Wie zu Beginn bereits erwähnt, kamen im Laufe des Kurses einige Besonderheiten hinzu. Ende Februar fand das vierte Kurswochenende statt, das wie geplant ablief. Danach lief vieles anders als geplant. Unterrichtswochenenden fielen aus oder mussten mehrmals verschoben werden. Wenn wir uns dann wieder getroffen haben, war kein Chor zum Proben verfügbar, weil die Verordnungen das nicht zuließen. Dann waren also wir selbst der Chor, mit dem wir unsere Lieder einstudieren durften. Das klang teilweise schon etwas erbärmlich. Später kamen ein paar Sängerinnen zur Unterstützung hinzu, was den Gesamtklang erheblich steigerte. Um die Zeiten, in denen wir uns nicht treffen konnten, gut und sinnvoll zu überbrücken, wurden wir in einigen Fächern online unterrichtet, was auch für die meisten von uns etwas Neues und anfangs Ungewöhnliches war. In den Fächern Chortheorie, Gehörbildung und Musiktheorie durften wir sogar unsere Prüfungen online ablegen. 

Nach mehreren Pausen und Neustartversuchen konnte der letzte Teil des Kurses ab August 2021 wieder annähernd im geplanten Modus fortgesetzt werden, allerdings ein Jahr später als geplant. Leider haben die vielen unplanbaren Umstände dazu geführt, dass nicht alle Teilnehmer den Kurs abschließen konnten. Die Prüfungen fanden Anfang Oktober statt und am 07.11.2021 durften wir einen schönen und gesegneten Abschlussgottesdienst mit anschließender Abschlussfeier erleben, in dem sieben Teilnehmer den Kurs abschließen konnten. 

Wir alle sind Gott sehr dankbar für die Zeit, die uns herausgefordert und geprägt hat. Wir konnten sehr viel lernen und mitnehmen, wir durften segensreiche und gute Gemeinschaften genießen, wurden immer sehr herzlich in Barntrup aufgenommen und überragend bewirtet. Ich denke, jedem bleiben verschiedene Dinge besonders gut im Gedächtnis. Was wir aber alle in dieser Zeit gelernt haben: Es gibt nicht vieles, worauf wir uns verlassen können. So viele Dinge, die über Jahrzehnte normal für uns waren, schienen in diesem Jahr plötzlich so weit weg. Was aber unumstößlich ist und bleibt: Gott und sein Wort! Ihm gehört unser Dank!

Gerhard Harder

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